Die drei Zeitalter der zweiten Welt

Die Grafik, auf welche sich diese Erklärung bezieht, finden Sie auf dem rechten Seitenrand.

 

1. Einführung

 

Bitte beachten Sie jetzt die unteren, kleineren Halbkreise in der Grafik. Sie stellen die Zeitalter dar. Bei dem, was wir bezüglich der Heilszeitordnungen gesagt haben, haben wir nicht das betrachtet, was Gott tut, sondern lediglich das, was er Satan und den Engeln und der Menschheit im Allgemeinen nach ihrem eigenem Gutdünken zu tun gestattet hat. Aber jetzt wollen wir davon reden, was Gott während dieser Epochen getan hat, obwohl die Welt nichts davon wusste und seine Absicht bis jetzt nicht kennt. Während dieser ganzen Zeit hat Gott die Menschenwelt nicht anerkannt und sich auch nicht mit ihr befasst, sondern nur mit einer kleinen Handvoll derer, die sein eigenes Volk sind. Gott lässt die Welt und den Teufel alleine, sofern sie nicht versuchen, seine Absichten zu vereiteln oder zu durchkreuzen. Dann sagt er: „Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter“ (Hiob 38: 11). Aber was hat Gott getan, während die Welt und der Teufel so beschäftigt gewesen sind? Ist er einem Mann ähnlich gewesen, von dem unser Herr sagte, dass er ein Haus zu bauen begann, aber versäumt hatte, auf die Kosten zu achten, und dessen Nachbarn ihn folglich verspotteten, indem sie sagten: „Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann‘s nicht ausführen“ (Luk. 14: 30)? Es wäre in der Tat sehr eigenartig, wenn der Herr die Weisheit, die er den Menschen nahegelegt hat, selbst nicht verfolgt hätte. Wir finden jedoch, dass Gott tatsächlich den Weg der Weisheit einschlug und dass er nicht nur imstande sein wird, sein Werk so zu beenden, wie er es beabsichtigte, sondern dass dem Herrn alle seine Werke vom Anfang der Welt an bekannt sind. Und er erklärt: „Mein Wort wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe“ (Jes. 55: 11).

 

Lassen Sie uns jetzt danach fragen, was Gottes Absicht war. Hat er versucht, die Welt zu bekehren? Wenn es so war, dann hatte er keinen Erfolg. Die erste Heilszeitordnung war böse und fortwährend nur böse. Die zweite Heilszeitordnung hat die Bekehrung der Welt nicht erlebt und wird durch Inspiration „die gegenwärtige böse Welt“ genannt. Sollen wir also sagen, dass Gott versucht hat, die Welt zu bekehren und keinen Erfolg hatte? Nein, denn hätte er sich bemüht, wäre das sein Plan gewesen, hätte er Erfolg gehabt. „Der Herr der Heerscharen hat geschworen und gesagt: Fürwahr, wie ich es erwog, so geschieht es, und wie ich es beschlossen habe, so kommt es zustande.“ … „Ich bin Gott, und sonst ist keiner, ich bin Gott und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkündige, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun. … Ich habe geredet, und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen, und werde es auch ausführen“ (Jes. 14: 24; 46: 9-11).

 

Deshalb kommen wir zu dem Schluss, dass Gott nicht versucht hat, die Welt zu bekehren! Diese Behauptung mag für einige von Ihnen neu sein, aber Sie müssen zugeben, dass falls Gott es versucht hatte, er versagt hat. Aber er sagt: „Alle meine Absichten sollen ausgeführt werden.“ Dies beweist, dass Gott nicht versucht hat, die Welt zu bekehren, sondern im Gegenteil, es beweist, dass wenn er das ausgeführt hat, was er beabsichtigte, dann muss er etwas anderes beabsichtigt haben.

 

 

2. Das Patriarchalische Zeitalter

 

Das erste Zeitalter in der zweiten Heilszeitordnung wird das „Patriarchalische Zeitalter“ genannt, weil Gott sich in dieser Zeit mit bestimmten Einzelpersonen oder Patriarchen befasste, während er den Rest der Welt völlig unbeachtet ließ. Als erstes befasste er sich mit Abraham. „Und der Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Land … und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich will dich zu einer großen Nation machen … und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“ (1. Mos. 12: 1-3) Er wählte nicht Abrahams Vater oder seine Onkel oder seine Cousins oder seine Tanten, sondern Abraham. Und obwohl Lot, sein Neffe, mitging, hatte er keinen Anteil an dem Bund. Abraham wartete, bis sein Vater tot war (denn so war der zeitliche Ablauf), bevor er in das Land der Verheißung ging. Nun mögen einige sagen, das ist Auserwählung. Nun, wenn es so ist, kann ich nicht helfen. Das ist das, was die Bibel sagt, und wir wollen es so glauben, wie die Bibel es sagt.

 

Dann rief Gott Isaak – nicht seine Brüder. „In Isaak soll dir ein Same genannt werden“ (1. Mos. 21: 12). Dann hatte Isaak zwei Söhne, Jakob und Esau, und Gott wählte Jakob. „Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich weniger geliebt“ (Röm. 9: 13; wörtliche Übersetzung). Wir wollen hier nicht auf den Grund für Gottes Vorliebe für Jakob eingehen. Darüber können wir später sprechen.

 

 

3. Das Jüdische Zeitalter

 

Mit dem Tod Jakobs ging dieses Zeitalter zu Ende, und es wurden nicht mehr einzelne Personen ausgewählt. Woher wissen wir das? Die Tatsachen zeigen es, denn mit dem Tod Jakobs wurden seine zwölf Söhne und alle ihre Kinder als diejenigen ausgewählt, an denen die Gunst des Herrn erwiesen werden sollte. Seine Söhne wurden prophetisch durch den Herrn gesegnet. Sie wurden als eine von Gott auserwählte Nation anerkannt und wurden „die Zwölf Stämme Israels“ genannt. Während Jakob lebte befasste sich Gott nur mit ihm, und seine Kinder und ihre Familien wurden von Gott nicht als eine Nation anerkannt. Aber als er starb ging die Gunst Gottes auf die Zwölf Stämme Israels als Nation über – und ein neues Zeitalter begann. Sie werden sich erinnern, dass Jakob ein neuer Name gegeben wurde, nämlich „Israel“, was „ein Fürst mit Gott“ bedeutet. Und somit begann das, was wir auf der Grafik das „Jüdische Zeitalter“ genannt haben. Es hätte auch das Israelitische Zeitalter genannt werden können, aber wenn wir fortfahren, werden Sie den Grund dafür sehen, dass ihm dieser Titel nicht geben wurde, denn die Glieder der Gemeinde des Evangelium-Zeitalters sind „wahrhaftig Israeliten“ (Joh. 1: 47). Dieses Zeitalter das Israelitische Zeitalter zu nennen hätte einige in Verwirrung geführt.

 

Dass Gott sich während des Jüdischen Zeitalters nur mit den Juden befasste, wird deutlich in der Heiligen Schrift gelehrt, denn er sagte bei einer Gelegenheit zu ihnen: „Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt (anerkannt)“ (Amos 3: 2). Der Apostel sagt uns, dass alle anderen außerhalb Israels „ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremdlinge“ waren, die „keine Hoffnung“ hatten und „ohne Gott in der Welt“ waren (Eph. 2: 12). „Was ist nun der Vorteil des Juden?“ fragt sich der Apostel; und dann beantwortet er seine eigene Frage: „Viel, in jeder Hinsicht. Denn zuerst sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden“ (Röm. 3: 2). Gott hatte einen Grund, warum er während dieser lange Epoche von über 1800 Jahren seine Gunst auf Israel beschränkte, und bei einer späteren Zusammenkunft können wir diese Gründe untersuchen und sehen, wie Gottes Absichten ausgeführt worden sind. Jetzt stellen wir lediglich die Tatsachen fest.

 

 

4. Das Ende des Jüdischen Zeitalters

 

Am Ende des Jüdischen Zeitalters „kam er [Jesus] in das Seinige, und die Seinigen nahmen ihn nicht an“ (Joh. 1: 11). Sie sehen also, dass er die Juden „die Seinigen“ nannte. Dass sie den Herrn verworfen haben war jedoch für Gott keine Überraschung. Er hat es durch die Propheten vorhergesagt: „Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ... wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt.“ Er hatte „kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten“ (Jes. 53: 3, 2). Nur ein „Überrest“ nahm ihn auf, wie wir im elften Kapitel des Römerbriefes lesen. Und es war dieser „Überrest“, dem er die „Freiheit“ gab, „Söhne Gottes“ zu werden. Söhne Gottes? Waren sie in den vergangenen Zeiten keine „Söhne“? Nein, nur „Freunde“ und „Diener“. „Mose war zwar in seinem ganzen Hause als Diener treu [in einem Haus oder einer Nation von Dienern] … Christus aber als Sohn über sein Haus. Sein Haus sind wir [die Gemeinde des Evangelium-Zeitalters], wenn wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten“ (Hebr. 3: 5, 6). Sie erinnern sich, dass Moses das Oberhaupt oder der Herrscher des Hauses der Diener war, wobei das Gesetz aus seiner Hand dem Volk am Berg Sinai gegeben wurde. Er war der Mittler des Gesetzes-Bundes, der mit diesem Volk geschlossen wurde, wohingegen Christus der Mittler des Neuen und besseren Bundes sein soll. Und seine verherrlichte Gemeinde wird als seine Miterbin an dieser Vermittlung teilhaben und deren Vorteile gemeinsam mit Jesus der Welt bringen. So war es erst eine gewisse Zeit nach der Kreuzigung, als sich die Gunst Gottes über Israel hinaus auf alle Menschen zu erweitern begann.

 

Hat Gott seinen Plan geändert? War er müde geworden, sich nur mit den Juden zu befassen, und kam er zu dem Schluss, mit dem Rest der Menschheit zu experimentieren, als er feststellte, dass die Juden Christus verworfen haben? Nein! Wie wir vorhin sagten, wusste Gott vorher, was das Ergebnis des Jüdischen Zeitalters sein würde, und er schlug zu diesem Zeitpunkt lediglich ein neues Kapitel seines Planes auf oder nahm einen anderen Zug von ihm in Angriff. Um dies zu veranschaulichen können wir uns vorstellen, dass wir ein Buch durchsehen, welches die Zeichnungen eines Architekten für ein schönes Gebäude enthält. Auf einer Seite sehen wir die Pläne für den Keller, auf der nächsten die Pläne für das Erdgeschoß, auf der nächsten für den ersten Stock usw. Nun wäre es sehr töricht von uns beim Durchsehen des Buches zu sagen: „Oh, der Architekt hat seine Pläne geändert! Hier hat er beschlossen, einen Keller zu bauen, und dann hat er seine Meinung geändert und beschlossen, ein Haus zu bauen, und dann war er mit seinem Plan nicht zufrieden und zeichnete einen anderen hier auf der nächsten Seite.“ In der gleichen Weise können wir sagen, dass obwohl Gott seine Pläne gezeichnet hatte, bevor irgendein Teil seines Werkes begonnen wurde, die Menschen in Unkenntnis gewesen sind über den Fortgang seiner Werke und sogar über die Tatsache, dass er überhaupt gewirkt hat, weil sie das, was sie in dem Pläne-Buch, in der Bibel, gesehen haben, nicht zu schätzen wussten.

 

Deshalb können wir sagen, dass bei dem ersten Kommen Christi ein neues Kapitel im Plane Gottes aufgeschlagen, eine neue Verfahrensweise begonnen wurde. Eine Zeitlang beschränkte Christus sein Amt auf das Jüdische Volk, und zwar für einen besonderen Zweck, wie wir später sehen werden. Und hier kam wieder die spezielle Gunst für Israel, die schon das ganze Jüdische Zeitalter hindurch sichtbar geworden ist. Der Herr beschränkte nicht nur sein Amt auf sie, indem er sagte: „Ich bin nicht gesandt, als nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel“ (Matt. 15: 24), sondern er gestatten auch nicht seinen Jüngern, außerhalb dieser Nation zu gehen. Er sagte: „Gehet nicht auf einen Weg der Nationen, und gehet nicht in eine Stadt der Samariter“ (Matt. 10: 5). Diese spezielle Gunst für Israel dauerte bis einige Tage vor der Kreuzigung des Herrn an, als er über ihre Stadt weinte und sagte: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen“ (Matt. 23: 37, 38; 24: 1; 26: 1, 2; Luk. 19: 41; 13: 34, 35).

 

Ja, in der Tat, ihr Haus ist ihnen öde gelassen worden. Bis auf diesen Tag sind sie alle Zeugen der Verwüstung ihres Hauses, und einige von ihnen beginnen zu sehen, dass alle ihre nationalen Drangsale auf die Zeit ihrer Kreuzigung ihres Messias zurückgehen. Und einige von denen, die dies jetzt sehen, beginnen sehnsuchtsvoll die Augen auf ihn, ihren lange verworfenen Messias, zu richten.

 

 

5. Das Evangelium-Zeitalter

 

Nach dem Tod des Herrn und seiner Auferstehung begann ein neues Werk. Als er starb, starb er nicht nur für Israel, sondern, Gott sei Dank! auch für Sie und mich – die Heiden. Es wurde offenbart, dass Jesus Christus „durch Gottes Gnade für jeden den Tod schmeckte“ (Hebr. 2: 9). Das spezielle Werk des Evangelium-Zeitalters begann Pfingsten, denn die letzten Worte des Herrn zu seinen Jüngern waren: „Gehet nun hin und lehret alle Nationen“ (Matt. 28: 19). Das zu lehrende Evangelium war in der Tat eine „gute Botschaft großer Freude für alle Völker“ – Juden und Heiden, gebundene und freie, reiche und arme, Männer und Frauen – für alle Menschen.

 

Aber wie viele haben die Botschaft des Evangeliums angenommen? Hat Gott im Evangelium-Zeitalter versucht, die Welt zu bekehren? Wenn nicht, welches Werk hat er getan? Der Apostel Petrus sagt uns, dass „Gott die Nationen heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk zu nehmen für seinen Namen“ (Apg. 15: 14). Er nahm nicht alle von ihnen, sondern er hat ein Volk aus ihnen herausgenommen oder ausgewählt (Sie sehen, wieder eine Auswahl), um seinen Namen zu tragen.

 

Dies können wir mit Hilfe eines Gentlemans veranschaulichen, der eine Ehefrau auswählt, um seinen Namen zu tragen – nicht irgendeine Frau, auch nicht jede Frau, sondern seine Wahl. Und der Apostel Paulus gebraucht das Bild der Braut Christi, von der er sagte, dass sie „als eine keusche Jungfrau“ mit ihm „verlobt“ sein soll (2. Kor. 11: 2).

 

Eine anderes von den Aposteln gebrauchtes Bild, um die enge Beziehung anzudeuten, die zwischen Christus und denen bestand, die er ausgewählt hat, um seinen Namen zu tragen, ist das Bild vom „Haupt“ und „Leib.“ Christus wurde „als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist“ (Eph. 1: 22, 23). Aber nicht alle, die sich nach dem Namen Christi benannt haben, tragen seinen Namen und teilen seine Herrlichkeit als „Erben Gottes und Miterben Christi“. Nur die treuen Überwinder wurden so beehrt. „Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen“ (Röm. 8: 17; Offb. 3: 21).

 

Isaak und Rebekka waren davon ein Vorbild, indem Rebekka als Braut Isaaks die Miterbin aller Reichtümer seines Vaters wurde. So sollte auch die Gemeinde die Miterbin Christi werden. Christus und seine Braut, die seinen Namen trägt, ist der „Same Abrahams“, dem die Verheißungen gehören, die vor langer Zeit dem Abraham gegeben wurden: „Segnend werde ich dich segnen und mehrend deinen Samen mehren, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; … und in deinem Samen sollen alle Nationen der Erde gesegnet werden“ (1. Mos. 22: 17, 18; wörtliche Übersetzung).

 

Der Apostel sagt uns in Bezug auf das Vorbild von Isaak und Rebekka, dass diese Dinge eine „Allegorie“ seien – nicht in dem Sinne, dass solche Personen wie Isaak und Rebekka nicht existierten, sondern indem sich diese Dinge wirklich ereigneten waren sie vorbildlich oder repräsentativ für die Verbindung zwischen Christus und der Gemeinde. Und so wie Isaak der „Same der Verheißung“ war, durch welchen ein Segen kommen würde und durch dessen natürlicher Same ein Teil der Verheißung erfüllt werden wird, so wird Christus, als der wirkliche Same Abrahams und Erbe der Verheißung, der Vermittler sein, durch welchen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. Dies zeigt der Apostel im dritten Kapitel des Galaterbriefes, Vers 16: „und deinem Samen, welcher ist Christus.“ Und wenn wir bis zum 29. Vers weiterlesen, sehen wir, dass alle, die des Christus sind (alle, die zu dem Volk gehören, das für seinen Namen herausgenommenen wurde), seine Miterben in der Abrahamitischen Verheißung werden. Dort steht: „Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“

 

Der Zweck der Auswahl dieses Samens ist die Segnung aller Geschlechter der Erde, und dies wird das Werk des hereinkommenden Tausendjährigen Zeitalters sein. Wir haben genug von dem Königreich des Teufels gehabt, und wir sind froh, dass die Zeit bald da sein wird, wenn Christi Königreich völlig aufgerichtet und auf der Erde eingerichtet sein wird – wenn er seine große Macht und Herrschaft an sich nehmen wird.

 

Eine anderes Bild, das der Apostel Petrus gebraucht in Bezug auf die Gemeinde, die im Evangelium-Zeitalter ausgewählt wurde, und in Bezug auf ihre nahe Beziehung zu Christus, ist das Bild von „lebendigen Steinen“ in Gottes Tempel, mit Christus als dem Haupt-Eckstein. Die verschiedenen Glieder der Gemeinde wurden für eine Platzierung in diesem herrlichen Tempel erprobt und gereinigt, gemeißelt und poliert. Hier können wir den direkten Vergleich zu dem Bau von Salomons Tempel ziehen: das Material wurde im Voraus zubereitet und lautlos zusammengesetzt, ohne das Geräusch eines Hammers, eines Meißels oder irgendeines Werkzeuges aus Eisen (1. Petr. 2: 4‑8; 1. Kön. 6: 7 – die Übersetzung in der revidierten Elberfelder Bibel: „die vom Steinbruch her unbehauen waren“, ist nicht korrekt. Richtig wäre: „die vom Steinbruch her fertig behauen waren“ – siehe auch die Übersetzungen von Luther u. Schlachter).

 

Die Glieder der Gemeinde, die „lebendigen Steine“ im Tempel, wurden nicht nacheinander während des ganzen Zeitalters hindurch mit Christus verbunden, sondern jeder einzelne wurde zubereitet und wartete auf die endgültige Zusammensetzung, als alle Steine fertig waren und Christus sie zu sich aufnahm. So freute sich der Apostel Paulus auf seine Belohnung in der Zukunft indem er sagte: „Fortan liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, welche der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tage“ – im ersten Zeitalter der neuen Heilszeitordnung, die mit der tausendjährigen Herrschaft Christi beginnt.

 

 

6. Ausblick auf die Zeitalter der dritten Welt

 

Dann wird der Segen auf alle Geschlechter der Erde kommen. „Er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat“ (1. Kor. 15: 25). Somit muss seine Ankunft vor dem Tausendjährigen Zeitalter sein. Würde er warten, bis alle Dinge unter seine Füße getan sind und am Schluss des Tausendjährigen Zeitalters kommen, wäre diese Feststellung nicht wahr, denn es bliebe für ihn nichts zu unterwerfen übrig. Eine der ersten Taten seiner Herrschaft ist es, Satan zu binden, was deutlich im 20. Kapitel der Offenbarung dargelegt wird: „Ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, welcher eine große Kette in seiner Hand hatte. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre, auf dass er nicht mehr die Nationen verführe.“ Dann beginnt Christi Regierung. Und alle, die den Sieg über das Tier und sein Bild und die Zahl seines Namens erlangt haben, alle Überwinder, „leben und herrschen mit dem Christus tausend Jahre“ (Offb. 20: 4).

 

Wir erkennen auch hier die Notwendigkeit, „das Wort der Wahrheit recht [zu] teilen“, und wie unrichtig es ist, Textstellen, die sich auf das Tausendjährige Zeitalter oder das Jüdische Zeitalter beziehen, auf das Evangelium-Zeitalter anzuwenden, oder umgekehrt.

 

Nachdem Christus den „Gott“ oder „Fürsten“ dieser Welt gebunden hat, wird er den Menschen die von dem Propheten Zefanja erwähnten „reinen Lippen“ geben (Zef. 3: 9). Satan wird „ihre Augen“ nicht mehr „blenden“ können, sondern im Gegenteil, „die Augen der Blinden werden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet“ werden; und „das Land [Eretz – die Erde] wird voll von Erkenntnis des Herrn sein, wie von Wasser, das das Meer bedeckt“; und es wird für niemand mehr notwendig sein zu seinem Nächsten zu sagen: „Erkennt den Herrn! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der Herr“ (Jes. 35: 5; 11: 9; Jer. 31: 34).

 

Der Prophet Jesaja fließt über vor Begeisterung, wenn er von der herrlichen Zeit im Tausendjährigen Zeitalter spricht: „Freuen werden sich die Wüste und das dürre Land, jauchzen wird die Steppe und aufblühen wie eine Narzisse“ usw., usw. (Jes. 35).

 

Wir wissen, dass es jenseits des Tausendjährigen Zeitalters mit Sicherheit mehrere andere Zeitalter gibt, nicht nur ein ewiges Zeitalter. Das Tausendjährige Zeitalter ist eines der „kommenden Zeitalter“, von denen der Apostel Paulus sprach (Eph. 2: 7), und das Wort Gottes offenbart wenig darüber hinaus. Wir wollen uns auch nicht bezüglich jener Zeit erkundigen, denn „das Verborgene steht bei dem Herrn, unserm Gott; aber das Offenbare gilt uns und unsern Kindern“ (5. Mos. 29: 29).

 

Und jetzt, liebe Freunde, nachdem wir in einen Teil des Planes Gottes hineingesehen haben, möchten wir sagen, dass diese Dinge sicherlich nicht von jedem anerkannt werden. Wir können nicht von den weltlich Gesinnten erwarten, dass sie sie verstehen oder anerkennen, da sie nicht in dem Herzenszustand sind, den der Herr gutheißt und dem er sich offenbaren würde. Er selbst erklärt durch die Apostel, dass er nicht viele Große, nicht viele Weise, nicht viele Reiche nach dem Lauf dieser Welt ausgewählt hat, sondern die Armen, reich im Glauben, hat er ausgewählt, Erben des Königreiches zu sein. Und unser Herr dankte dem Vater, weil er „dies vor [weltlich] Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart“ hat – den Sanftmütigen, den Demütigen, die von Gott durch sein Wort belehrt werden wollen (1. Kor. 1: 26-29; Matt. 11: 25).

 

In unserem nächsten Vortrag hoffen wir, weiter in die Dinge hineinsehen zu können, die der Herr denjenigen von seinem Volk offenbart, die hörende Ohren und empfängliche Herzen haben – die Dinge, die in früheren Zeiten von heiligen Männern so geschrieben wurden, wie sie durch den Geist getrieben wurden, und zwar ausdrücklich für uns, damit wir daraus lernen.

 

Der Text unseres nächsten Vortrags wird eine Bibelstelle sein, über welche, wie ich vermute, wenn überhaupt nur wenige von Ihnen jemals etwas gelesen oder einen Vortrag gehört haben, nämlich Apg. 3: 19-21. Und auch diese Bibelstelle wird durch die Grafik veranschaulicht.

Der göttliche Plan der Zeitalter
STUDIE 1.pdf
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Fragen und Antworten
zur Existenz
Gottes.pdf
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Fragen und Antworten
zur Inspiration der
Bibel.pdf
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Die grafische Darstellung des
Planes Gottes.pdf
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Gottes Erlösungsplan
Borschüre.pdf
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