Wie die "Welt untergeht", ohne dass die Welt untergeht

Der Begriff "Weltuntergang" ist ein bildlicher Ausdruck, denn die Welt kann nicht buchstäblich untergehen. Er stammt ursprünglich aus der Bibel. In 2. Petr. 3: 6 schreibt der Apostel Petrus folgendes über die Sintflut: "...durch welche [Wasser] die damalige Welt, vom Wasser überschwemmt, unterging."

 

Es ist offensichtlich, dass Petrus hier mit dem Wort "Welt" weder das ganze Universum noch unsere Erde meinte, denn weder das eine noch das andere ist untergegangen. Das an dieser Stelle verwendete griechische Wort "Kosmos" bedeutet wörtlich "systematische Anordnung". Petrus meinte damit die Herrschafts- und Gesellschaftsordnung in der Zeit vor der Sintflut. Diese wurde von den gefallenen Engeln und den Riesen dominiert, die aus der Vereinigung der gefallenen Engeln mit menschlichen Frauen hervorgegangen sind (1. Mose 6. 1-4). Und durch die Sintflut ist diese damalige Herrschafts- und Gesellschaftsordnung vernichtet worden. 

 

In Vers 5 verwendet Petrus die Begriffe "Himmel" und "Erde", die in diesem Zusammenhang offensichtlich nicht wörtlich gemeint sind, da weder die buchstäblichen Himmel noch die buchstäbliche Erde vergangen sind. Ebenso gebraucht er in Vers 7 die Wörter "Himmel" und "Erde" im übertragenen Sinn. Die "Himmel" symbolisieren die geistigen Mächte und die "Erde" die organisierte Gesellschaft.

 

Und in Vers 7 sagt uns Petrus, dass am Tag des Gerichts die jetzigen symbolischen "Himmel" und die jetzige symbolische "Erde" durch ein "Feuer" vernichtet werden, welches logischerweise auch symbolisch gemeint ist. Wie bei der Sintflut wird am Tag des Gerichts nicht das Universum oder die Erde vernichtet, sondern die bestehende Herrschafts- und Gesellschaftsordnung, und zwar, wie Petrus in Vers 10 schreibt, durch die Auflösung der Elemente dieser Herrschafts- und Gesellschaftsordnung.

 

Dabei werden aber nicht alle Menschen vernichtet werden, denn Jesus sagt uns über diese Drangsalszeit am Ende "dieser Welt", dass "wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen (wörtl. Übersetzung: durch die Auserwählten) werden jene Tage verkürzt werden" (Matt. 24: 3+22).

 

Auch der Vers 10 macht die symbolische Verwendung des Wortes "Erde" durch Petrus deutlich:
"Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb; an ihm werden die Himmel mit gewaltigem Geräusch vergehen, die Elemente aber werden im Brand aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr verbrannt werden."

 

Ein Verbrennen der buchstäblichen Erde kann hier nicht gemeint sein, denn in Psalm 78: 69 steht:

"Er [Gott] baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen, wie die Erde, die er auf ewig gegründet hat."

Und in Prediger 1:4 steht: "Eine Generation kommt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit."

 

Aber in ihrer symbolischen Bedeutung (die Organisation der Gesellschaft) muss die "Erde" verbrannt werden, weil sie auf falschen moralischen Grundsätzen aufgebaut ist.

 

Petrus würde sich selbst widersprechen, wenn er meinen würde, dass die buchstäblichen Himmel und die buchstäbliche Erde durch ein buchstäbliches Feuer vernichtet werden, denn in seiner zweiten Predigt vor dem Volk Israel sagte er, dass mit der Wiederkunft Jesu die "Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge" kommen werden (Apg. 3: 21) - nicht Zeiten der Vernichtung aller Dinge, sondern die Zeiten der Wiederherstellung oder Restitution aller Dinge - eine Wiederherstellung in den ursprünglichen, nicht durch die Sünde beschädigten Zustand. 

 

Dass alle Dinge wiederhergestellt werden bedeutet natürlich nicht, dass auch alle Menschen automatisch ewiges Leben erlangen. Ewiges Leben können nur diejenigen Menschen erlangen, die aus freiem Willen gläubig und gehorsam sind, so wie es der Apostel Petrus in Vers 23 ausdrückt: "Es wird aber geschehen: Jede Seele, die auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden."

 

Siehe auch: Die unsichtbare Wiederkunft Jesu.

Der göttliche Plan der Zeitalter
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Fragen und Antworten
zur Existenz
Gottes.pdf
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Fragen und Antworten
zur Inspiration der
Bibel.pdf
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Die grafische Darstellung des
Planes Gottes.pdf
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Gottes Erlösungsplan
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