Die Vorhersage des 1. Weltkrieges durch die Bibelforscherbewegung

 

Der 1. Weltkrieg ist das erste und wichtigste Ereignis der neuzeitlichen Weltgeschichte, welches von Bibelauslegern durch ein sorgfältiges Studium der betreffenden biblischen Prophezeiungen richtig vorhergesagt werden konnte. Pastor Charles Russell, der Gründer der Bibelforscherbewegung, schrieb viele Jahre vor Ausbruch des 1. Weltkrieges folgendes:

 

Die vier Zeichen des Herrn, die dem Elias gegeben wurden (1. Könige 19: 11-12), stellen, wie wir glauben, vier Manifestationen dar, durch welche der Herr sich selbst in Kürze der Menschheit offenbaren wird, indem die ersten drei dieser Manifestationen die Menschheit vorbereiten werden auf die vierte, durch welche der ersehnte Segen auf alle Geschlechter der Erde kommen wird. Diese sind:

 

1.) Ein Wind, groß und stark, der die Berge zerriss.

 

Stürmende Winde scheinen in der Heiligen Schrift ein Sinnbild von Kriegen zu sein. Die Kriege, deren dunkle Wolken die zivilisierte Welt während der letzten dreißig Jahre [seit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-71] so verhängnisvoll bedroht haben, sind in wunderbarer Weise zurückgehalten worden, um Zeit und Gelegenheit zu geben, die Geweihten des Herrn an ihren Stirnen (ihre Verstandeskraft) mit der gegenwärtigen Wahrheit zu „versiegeln” (Offb. 7: 1-3). Wir müssen demnach erwarten, dass wenn diese Winde des Krieges losgelassen sein werden, dies zu einem mit gewaltigster Kraft tobenden Kriegsorkan führen wird, der die Königreiche (Berge) zerteilen wird – im Vorbild durch den großen und starken Wind dargestellt, der dem Elias bemerkbar gemacht wurde und der die Berge zerriss. Aber Gottes Königreich wird noch nicht gleich nach der Kriegs-Epoche kommen; die Welt wird nicht auf solche Weise für die Herrschaft Immanuels bereit gemacht. Nein; eine weitere Lektion wird notwendig sein und wird gegeben werden. Diese wird dargestellt durch:

 

2.) Ein Erdbeben.

 

In der ganzen Heiligen Schrift scheint ein Erdbeben stets als Sinnbild für revolutionäre Erschütterung zu gelten. Daher ist es nicht unvernünftig anzunehmen, dass eine Periode allgemeinen Kriegszustandes die unteren Klassen Europas so aufreizen und unzufrieden mit ihrem Los machen wird (und besonders unzufrieden mit den Zuständen, die einem solchen Krieg folgen würden), dass eine Revolution die natürliche und unmittelbare Folge sein wird. Wenn dem so ist, dann ist es das dem Volk Gottes kundgegebene Erdbeben aus Offenbarung 16: 18. Aber wenn auch die Zeiten der Revolution die Welt noch so sehr in Mitleidenschaft ziehen werden, so sind sie doch noch nicht hinreichend, um die Menschen bereit zu machen, der Stimme Gottes Gehör zu schenken. Dazu ist nötig:

 

3.) Ein Feuer vom Himmel,

 

eine Zeit göttlichen Gerichts und göttlicher Züchtigung für eine rasend gewordene und unbekehrte Welt, die, wie andere Bibelstellen uns zeigen, in dem tobenden Wirbelwind der Anarchie wild und toll geworden ist. Die Folgen ihrer Kriege und Revolutionen und der Anarchie und das Fehlschlagen aller ihrer Pläne werden eine demütigende Wirkung haben und die Menschheit vorbereiten auf Gottes Offenbarung seiner selbst in

 

4.) Dem Ton eines leisen Säuselns.

 

Ja! Er, der zu dem Wind und den Wogen des Sees von Galiläa sprach, wird zur rechten Zeit sprechen: „Friede!” Er wird mit Vollmacht reden und die Befolgung seines lange missachteten Gebotes der Liebe befehlen: „Es wird aber geschehen, jede Seele, die irgend auf jenen Propheten nicht hören wird, soll ausgerottet werden aus dem Volke” (Apostelgeschichte 3: 23).

 

Man beachte die Harmonie von Psalm 46 mit den Gedanken, die wir aus der Lektion über Elias gezogen haben. Nachdem der Sturz der Königreiche dieser Welt, die Erschütterung der Gesellschaft durch die Revolution und das bildliche Schmelzen der Gesellschaft im Feuer der Gerichte Gottes in Symbolen geschildert werden, und nachdem jede Hoffnung der Menschen in ihre eigene Macht verloren ist, hört man die leise sanfte Stimme, die gebietet: „Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin; ich werde erhöht sein unter den Nationen, erhöht auf der Erde.“ (Psalm 46: 11)

(The Watch Tower, 1. Juli 1898, Seite 208 - R 2334)

 

Herrschaft der Nationen bis Oktober 1914 vorgesehen

 

Wenn wir auf das prophetische Zeugnis in Bezug auf die „Zeiten der Nationen” zurückblicken, so bemerken wir, dass die Worte unseres Herrn, „Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis dass die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden”, die Andeutung enthalten, dass die Zeiten oder Jahre, in denen die Reiche dieser Erde in den Händen von heidnischen [nicht-jüdischen bzw. schein-christlichen] Regierungen sein würden, vom göttlichen Standpunkte aus festgesetzte Grenzen hatten. Wenn nun die Heilige Schrift lehrt, wie wir glauben, dass die Herrschaft der Nationen bis Oktober 1914 vorgesehen war, so würde es als eine vernünftige Auslegung erscheinen, dass die göttliche Gewalt nicht eher in Kraft treten würde, um die Königreiche dieser Welt zu stürzen, bis die für ihre Herrschaft bemessene Zeit abgelaufen sein werde – im Oktober 1914.

(The Watch Tower, 1. Juli 1904, Seite 198 - R 3389)

 

Siehe auch Die "Sieben Zeiten" oder "Zeiten der Heiden"

Der göttliche Plan der Zeitalter
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Fragen und Antworten
zur Existenz
Gottes.pdf
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Fragen und Antworten
zur Inspiration der
Bibel.pdf
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Die grafische Darstellung des
Planes Gottes.pdf
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Gottes Erlösungsplan
Borschüre.pdf
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