EINE SICHERE REGEL

Wenn ein Bruder eine Auslegung einer Bibelstelle gibt, die sich von derjenigen unterscheidet, die von unserem Pastor [C. T. Russell] gegeben wurde, und die Auslegung von Pastor Russell vernünftig und in Übereinstimmung mit Gottes Plan zu sein scheint, dann glauben wir, dass es eine sichere Regel ist, seiner Auslegung zu folgen, weil er der Diener der Auserwählten des Herrn ist, der von dem Herrn für die Laodizea-Periode eingesetzt wurde und wir deshalb erwarten sollten, dass der Herr uns durch ihn belehrt. Wenn in unserem Geist Zweifel aufkommen, welche Auslegung die richtige ist, dann ist es immer sicherer, diese Zweifel zu Gunsten der Auslegung unseres Pastors aufzulösen. Wir glauben, dass diese Vorgehensweise in Übereinstimmung mit dem Willen des Herrn ist.

(J. F. Rutherford im Watchtower 1918, S. 51)

Wir sagen “Amen!” dazu. Und angesichts dessen, dass er [J. F. Rutherford] schon mehrfach Verwerfungen der Ansichten unseres Pastors ... veröffentlicht und an deren Stelle seine eigene Meinung gesetzt hat, denken wir, dass sich die Worte des Herrn: „Mit deinen eigenen Worten richte ich dich“ (Luk. 19: 22), auf ihn beziehen.

(P. S. L. Johnson in Epiphanische Schriftstudien, Band 5, S. 98)

Einige wichtige Beispiele für biblische Lehren von Pastor Russell, die J. F. Rutherford verworfen hat:

Bibelstellen, welche die Lehren von Pastor Russell bestätigen:

Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gab. (1. Tim. 2: 5-6)

Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! (Joh. 1: 29)

Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis kam, so auch durch eine Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. (Röm. 5: 18)

Er [Jesus Christus] ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt. (1. Joh. 2: 2)

Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden. (Joh. 5: 28-29)

Und ich wende ihr Geschick, das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter, und ich wende dein [Israels] Geschick in ihrer Mitte:

2. Thess. 1: 6-10 lehrt nicht die ewige Vernichtung in Armageddon! 
 

Als angeblich schlüssigen Beweis dafür, dass die Ungläubigen, die während "Armageddon" sterben, nicht wieder auferweckt werden, führen Jehovas Zeugen 2. Thess. 1: 6-10 an. Sie behaupten, dass sich diese Bibelstelle ausschließlich auf „Armageddon“ (die Große Drangsal) beziehe und dass sie lehre, dass die Ungläubigen in dieser Zeit mit dem ewigen Tod bestraft würden, ohne jegliche Hoffnung auf eine Auferweckung. Aber dieser Text verbietet eine solche Auslegung. Sie setzt nämlich voraus, dass sich die Ausdrücke „er kommt“ (Vers 10) und „bei der Offenbarung des Herrn Jesus“ (Vers 7) nur auf den Teil der zweiten Gegenwart des Herrn beziehen, der vor der Aufrichtung des Königreich Gottes auf der Erde liegt. Aber wie Pastor Russell mehrfach aufgezeigt hat, ist mit der Zeitangabe "wenn er kommt", und mit dem Zeitraum seiner "Offenbarung" häufig das ganze Millennium gemeint. Nur in einigen Versen bezieht sich der Ausdruck „er kommt“ auf den Beginn der Parousia (zweite Gegenwart des Herrn), und in einigen andern Versen bezieht sich dieser Ausdruck und auch das Wort „Offenbarung“ (im Zusammenhang mit dem Herrn) auf die erste Phase der Parousia (die Ernte) und auf die Epiphania (die Große Drangsal).

Folgende Bibelstellen zeigen, dass sich der Ausdruck „er kommt“ oder „wird kommen“ im Zusammenhang mit dem zweiten Kommen unseres Herrn auf die erste Phase der Parousia oder auf die Epiphania oder auf beide bezieht:

1. Kor. 11: 26; Luk. 12: 37; 21: 35; 1. Thess. 5: 2; 2. Petr. 3: 10; Judas 14.

Und folgende Bibelstellen zeigen, dass sich der Ausdruck „er kommt“ oder „wird kommen“ im Zusammenhang mit dem zweiten Kommen unseres Herrn auch auf das ganze Millennium beziehen kann: Matt. 16: 27; 23: 39; 25: 31; Mark. 8: 38 - 9: 10; Luk. 17: 20.

Folgende Bibelstellen lehren, dass die Offenbarung unseres Herrn vor der Aufrichtung des Königreich Gottes auf der Erde sein wird: Luk. 17: 30; Kol. 3: 4.

Und folgende Bibelstellen beziehen sich auf die Offenbarung unseres Herrn sowohl vor der Aufrichtung des Königreich Gottes auf der Erde als auch während des Königreich Gottes auf der Erde (die Stellen im Römerbrief beziehen sich nur auf die Zeit, wenn das Königreich Gottes schon auf der Erde herrscht): Röm. 2: 5; 8: 18, 19; 1. Kor. 1: 7; 1. Petr. 1: 7, 13; 4: 13.

Wir müssen die Bedeutung der Worte „er kommt“ und „Offenbarung“, so wie sie in 2. Thess. 1: 6-10 verwendet werden, angesichts dieser Tatsachen untersuchen und nur anhand dieser Bibelstelle herausfinden, ob sie sich auf Bestrafungen beziehen, die vor der Aufrichtung des Königreich Gottes auf der Erde geschehen oder während des Königreich Gottes auf der Erde. Die Verse 6, 7 und 10 enthalten Aussagen, die beweisen, dass diese Bibelstelle das ganze Tausendjährige Königreich  umfasst und nicht nur die erste Phase der Parousia und die Epiphania.

Als erstes bemerke man die zeitliche Bestimmung in Vers 7: „bei der Offenbarung des Herrn Jesus.“ Was sagen die vorhergehenden Worte darüber aus, was „bei der Offenbarung des Herrn Jesus“ geschehen soll?

1.  dass die ganze Gemeinde des Herrn von allen Verfolgungen Ruhe haben wird, was ihre Belohnung vom Herrn ist, und

2.  dass diejenigen, die die Gemeinde des Herrn seit den Tagen des Apostel Paulus verfolgt haben, eine ausgleichende Bestrafung vom Herrn empfangen werden.

Wie kann diese Bestrafung ausgeführt werden? Nur dadurch, dass diese Verfolger wieder lebendig werden. Wann wird dies sein? Nachdem der Tag der Rache (die Große Drangsal oder „Armageddon“) vorüber ist, also während der Herrschaft des Königreich Gottes auf der Erde. Deshalb bezieht sich der Ausdruck „bei der Offenbarung des Herrn Jesus“ in Vers 7 im Zusammenhang mit der Bestrafung dieser Verfolger nicht auf die erste Phase der Parousia und auch nicht auf die Epiphania, sondern nur auf die Basileia, auf die Herrschaft des Königreich Gottes auf der Erde. Denn erst dann werden diese toten Verfolger der Gemeinde des Herrn wieder aus dem Grab hervorkommen.

Als zweites schauen wir auf Vers 10, wo eine andere zeitliche Angabe steht, und werden die Bedeutung der Worte „er kommt“ erklären. Zunächst zitieren wir die wörtliche Übersetzung dieses Verses:

„Wenn er kommt, um verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen zum Glauben Gekommenen (weil unser Zeugnis an euch geglaubt worden ist) an jenem Tag.“ (siehe auch KJV, AV, u. YLT*).

Im griechischen Text steht die zeitliche Angabe „an jenem Tag“ ganz am Ende des Satzes. Welcher Tag ist das? Der Millenniums-Tag, der Tag der Herrschaft des Königreich Gottes auf der Erde. Woher wissen wir das?

1.   weil das die gewöhnliche Bedeutung dieses Ausdrucks ist, und vor allem

2.  weil der Ausdruck „um … bewundert zu werden in allen zum Glauben Gekommenen“ im Gegensatz steht zu dem Ausdruck „um verherrlicht zu werden in seinen Heiligen“. Das beweist, dass „jener Tag“ das Millennium ist, der Tag der großen Erlösung, an welchem die Menschheit vom Tod errettet und zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht wird (1. Tim. 2: 3-6).

Deshalb ist der Ausdruck „er kommt“ in Vers 10 nicht auf die Ankunft unseres Herrn begrenzt, auch nicht auf die erste Phase der Parousia und auch nicht auf die Epiphania, sondern er umfasst die ganzen tausend Jahre, einschließlich der Herrschaft des Königreich Gottes auf der Erde, wenn er tatsächlich in seinen Heiligen verherrlicht sein wird und von allen anderen Gläubigen bewundert wird.

Der Vers 8 bezieht sich auf zwei Gruppen von Menschen, nämlich diejenigen, „die Gott nicht kennen“, und diejenigen, „die dem Evangelium unseres Herrn Jesus nicht gehorchen“. Diese sollen mit ewiger Vernichtung bestraft werden, d.h. den zweiten Tod sterben. Im Einzelnen sind es folgende Gruppen von Menschen:

1)      während der Herrschaft des Königreich Gottes auf der Erde:

a)     Menschen, die nach ihrer Auferweckung im Alter von 100 Jahren sterben werden
(„die Gott nicht kennen“ – Jes. 26: 10; 65: 20)

b)    Menschen, die am Ende des Millenniums als symbolische Ziegenböcke sterben werden
(„die dem Evangelium unseres Herrn Jesus nicht gehorchen“ – Matt. 25: 31+46)

2)      während der ersten Phase der Parousia und der Epiphania:

a)   Geist-gezeugte Christen in den Kirchensystemen, die niemals zur Wahrheit kamen und somit Gott niemals wirklich kennen gelernt haben („die Gott nicht kennen“), aber dennoch die Sünde zum Tod begangen haben (1. Joh. 5: 16)

b)   Geist-gezeugte Christen in der Wahrheit, die die Sünde zum Tod begangen haben („die dem Evangelium unseres Herrn Jesus [der Wahrheit, die es ihnen ermöglichte, Gott wirklich zu kennen] nicht gehorchen“).

Was beweist unsere Untersuchung bezüglich dieser Bibelstelle? Wir antworten: diese Bibelstelle kann nicht ausschließlich auf eine Periode vor dem Königreich Gottes auf der Erde angewendet werden, sondern sie bezieht sich auf das ganze Millennium, besonders auf die zweite und dritte Phase der Parousia (zweite Gegenwart unseres Herr), nämlich auf die Epiphania (die Große Drangsal oder „Armageddon“) und auf die Basileia (die Herrschaft des Königreich Gottes auf der Erde).

Zuletzt sei noch bemerkt, dass sich der Ausdruck „in flammenden Feuer“ in Vers 8 nicht auf die Bestrafung der Verfolger der Gemeinde des Herrn aus den Versen 6 und 7 bezieht, sondern auf die ewige Vernichtung derjenigen, die den zweiten Tod sterben, also auf die zwei Gruppen von Menschen, die in Vers 8 genannt werden. Richtig übersetzt lautet der Vers 8 so:

„in flammendem Feuer Vergeltung übend an denen, die Gott nicht kennen, und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus nicht gehorchen“ (im griechischen Text stehen keine Satzzeichen, siehe auch KJV*).

* die Abkürzungen stehen für folgende Bibelübersetzungen:

KJV = King-James-Version

AV = American Version

YLT = Young’s Literal Translation